Meist sind beim Thema wirtschaftlicher Optimierung von Zahnarztpraxen die Ertrags- und Gewinnsituation im Fokus und die Analyse der Liquidität steht hintenan. Dabei ist die Ausstattung mit ausreichenden finanziellen Mitteln für die Darstellung des täglichen Geschäfts in einer Zahnarztpraxis extrem wichtig.
Der Begriff der „Finanziellen Reichweite“ beschreibt dabei den Zeitraum, den eine Praxis überleben kann, falls von heute auf morgen die Einnahmen auf 0 sinken. Finanzielle Reichweite bestimmt sich daher durch die Höhe der Rücklagen und Ausgaben. Sie basiert auf der Liquidität, wird aber in Tagen, Wochen oder Monaten angegeben.
Wie errechnet sich die Finanzielle Reichweite?
Die Berechnung ist sehr einfach, setzt allerdings voraus, dass die Praxis über die aktuellen Salden der Finanzkonten verfügt und die durchschnittlichen Ausgaben pro Monat ermitteln kann. Für letztere bedient man sich der Angaben einer aktuellen BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung).
Dabei lautet die Rechenformel: Verfügbare liquide Mittel : Durchschnittliche Ausgaben (z.B. ein Monat) = Finanzielle Reichweite (in Monaten)
Die liquiden Mittel sind die Summe aller Salden aus Kassen, Bargeldreserven, Bankkonten und ggfs. kurzfristig liquidierbaren Sparkonten oder Wertpapieren. Eventuelle negative Salden sowie noch ausstehende Zahlungen z.B. für die Kreditkartenabrechnung, Steuernachzahlung oder größere offene Rechnungen sind davon abzuziehen.
Die durchschnittlichen Ausgaben ergeben sich aus der Analyse der BWA für den Betrachtungszeitraum (also z.B. einen Monat). Es werden alle Betriebsausgaben und privaten Ausgaben aufaddiert, abzuziehen sind Ausgaben die entfallen, wenn kein Umsatz mehr gemacht wird (z.B. Praxis- und Laborbedarf). Ebenfalls abzuziehen sind Kosten, die keinen Geldabfluss auslösen (z.B. Abschreibungen, kalkulatorische Kosten).
Generell gilt: Je höher die finanzielle Reichweite, desto besser.
Als Richtwerte empfehlen wir mindestens drei Monate – darunter ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Besser wäre ein Wert von sechs Monaten. Ideal ist eine finanzielle Reichweite von neun Monaten und darüber. Damit kann die Praxis auch plötzlich eintretende Ereignisse wie Krankheit, Unfall oder Berufsunfähigkeit der Inhaber, Naturkatastrophen, Epidemien oder Hackerangriffe abfedern. Viele dieser Ereignisse sind zwar versichert, aber gerade in jüngster Zeit hat man erlebt, dass Versicherungen nach Eintritt des Schadensereignisses zunächst langfristig den Versicherungsfall prüfen und häufig erst nach einem langwierigen Rechtsstreit ihrer Zahlungsverpflichtung nachkommen.
Aufgrund des großen Interesses seitens der Ärzteschaft hat die solvi GmbH aus Hünstetten beschlossen, ihre kommenden solvi days Ende Januar 2022 auf Burg Schwarzenstein ganz unter das Thema „Finanzielle Unabhängigkeit – Investition in die Zukunft“ zu stellen.
Dabei werden Fachreferenten die unterschiedlichsten Themen aus dem Bereich der privaten und zahnärztlichen Finanzen verständlich aufbereiten. Ein exklusives Abendevent bietet Gelegenheit für den Austausch mit Kollegen und Referenten.
Informationen sowie Anmeldemöglichkeiten zu dieser und vielen weiteren Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage www.solvi.de im Bereich Veranstaltungen.
solvi Days 2022
Finanzielle Unabhängigkeit bringt Sicherheit und Freiheit mit sich. Sowohl in der Praxis als auch privat streben wir diese Ziele an.
Welche Maßnahmen zum Erfolg führen und wie Sie Ihre finanzielle Reichweite weiter ausbauen, erfahren Sie in unserem zweitägigen Seminar auf Burg Schwarzenstein.
28.-29. Januar 2022 auf Burg Schwarzenstein / Geisenheim
Die solvi GmbH bietet Zahnarztpraxen Analysen, Beratung und Software-Tools für das Praxismanagement. Das Familienunternehmen in zweiter Generation versteht sich als Sparringspartner in allen Fragen, die fundierte Zahlenanalysen und betriebswirtschaftliche Erfahrung erfordern – mit den Schwerpunkten Finanzen, Controlling, Buchhaltung und Digitalisierung. Das Geschäftsführungsteam Diana Haber und Christian Brendel erläutert wichtige Praxisfragen zudem alle zwei Wochen im solvi-Podcast „Aufgebohrt“.