Nelly Praxisgründung

Praxisgründung Kieferorthopädie – ein Leitfaden in 6 Schritten

Eine Praxisgründung erfordert nicht nur medizinisches Fachwissen, sondern auch unternehmerische Planung. In unserem Artikel erfahren Sie, welche Überlegungen entscheidend sind und wie Sie in sechs Schritten erfolgreich Ihre Kieferorthopädie-Praxis eröffnen können.

Eine ausgefeilte Geschäftsplanung bildet das Fundament für die erfolgreiche Praxisgründung einer Kieferorthopädie. Sie sollten einen detaillierten Business-Plan erstellen, der Ihre Vision, Ziele und Strategien umfasst. Dieses Konzept sollte auch die 6 wichtigsten Schritte zur KFO-Praxisgründung berücksichtigen.

1. Standort für die Praxisgründung Ihrer Kieferorthopädie

Der wohl wichtigste Aspekt für eine Praxisgründung ist die Standortwahl. Kieferorthopäden sind genau wie Ärzte an die Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gebunden, wenn Sie kassenärztliche Patienten behandeln wollen.

Das bedeutet, dass Sie eine KFO-Praxis nicht immer gründen können, wann und wo Sie wollen. In einer Region, die im „geschlossenen Planungsbereich“ liegt, müssen Sie warten, bis ein anderer Vertrags-KFO seinen Sitz freigibt.

Im „offenen Planungsbereich“ besteht hingegen keine Wartezeit für eine Kassenzulassung. Hier sind Sie frei in der Standortwahl. Evaluieren Sie dennoch sorgfältig die demografischen Merkmale, die Wettbewerbssituation und die Zugänglichkeit für Patienten.

2. Finanzierung der Praxisgründung

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung eines Finanzplans, der eine Investitionsplanung, eine Mindestumsatzkalkulation und eine Rentabilitätsvorschau umfasst. Berücksichtigen Sie dabei Kosten wie Miete, Ausrüstung, Gehälter, Werbung und Versicherungen.

Erörtern Sie Ihre Finanzierungsmöglichkeiten. Wie viel Eigenkapital steht zur Verfügung? Wie hoch fällt das Bankdarlehen aus? Vergessen Sie nicht, finanzielle Puffer einzuplanen, um stets laufende Kosten und unvorhergesehene Investitionen decken zu können. Es empfiehlt sich, für diesen Schritt einen Finanzierungs- oder Steuerberater zu Rate zu ziehen.

3. Rechtliche und behördliche Anforderungen

Ist der Standort ausgewählt und steht die Finanzierung, kann es an die eigentliche Gründung Ihrer eigenen Kieferorthopädiepraxis gehen. Hier finden Sie eine Liste relevanter Stellen, bei denen Sie Ihre KFO-Praxisgründung anmelden müssen:

  • Arztregister: Erforderlich, um als zugelassener Arzt praktizieren zu können.
  • Kassenärztliche Zulassung: Notwendig, um Leistungen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung erbringen zu können.
  • Gesundheitsamt: Die Praxisräumlichkeiten müssen bei Kontrolle den geltenden Gesundheits- und Hygienevorschriften entsprechen.
  • Ärztekammer: Obligatorische Mitgliedschaft, Teil der ärztlichen Selbstverwaltung.
  • Versorgungswerk: Zuständig für die berufliche Altersvorsorge von Ärzten und Fachärzten.
  • Gewerbeaufsichtsamt: Das Gewerbeaufsichtsamt überwacht die Einhaltung von Sicherheits- und Gesundheitsstandards am Arbeitsplatz.
  • Finanzamt: Eine Kieferorthopädie-Praxis ist steuerlich gesehen ein Unternehmen und unterliegt daher steuerlichen Angelegenheiten wie der Umsatzsteuer, Einkommensteuer und Gewerbesteuer.
  • Arbeitsamt, Berufsgenossenschaft, Bundesknappschaft und Krankenkasse: Diese Institutionen sind erforderlich, um Personal einzustellen und abzusichern, einschließlich Arbeitsverträgen, Sozialversicherung und Unfallversicherung.
  • TÜV: Die TÜV-Zertifizierung kann für bestimmte Ausrüstungsgegenstände wie Röntgengeräte erforderlich sein, um Sicherheit und Qualität zu gewährleisten.

4. Einrichtung der Praxis

Die Einrichtung Ihrer Praxis umfasst zunächst die Beschaffung der benötigten Ausrüstung, Möbel und Einrichtungsgegenstände sowie die Gestaltung eines funktionalen und ansprechenden Praxislayouts. Dann geht es an die technologische Infrastruktur Ihrer Praxis, also das Praxisverwaltungssystem und weitere Software.

Moderne KFO-Praxen setzen auf einen hohen Grad der Digitalisierung. Dazu gehört beispielsweise ein Intraoralscanner, der eine digitale Abformung der Zähne erlaubt und damit den klassischen Zahnabdruck mittels Abformmasse weitgehend ersetzt. Zudem können Sie Ihren Patienten auf diese Weise mittels Vorher-Nachher-Simulationen am Computer unmittelbar das Ziel vor Augen führen.

Setzen Sie zudem auf schlanke Prozesse – von der digitalen Patientenaufnahme und Anamnese bis zum Factoring. Viele Kieferorthopädien setzen dafür auf das Tool Nelly, um das Potenzial der Digitalisierung voll auszukosten. Mit Nelly können Sie beispielsweise Dokumente zur digitalen Unterschrift an ihre Patienten versenden und es ihnen ermöglichen, Rechnungen direkt am eigenen Smartphone zu bezahlen.

5. Personalbeschaffung

Als niedergelassener Kieferorthopäde sind Sie auch Inhaber und Chef eines Unternehmens. Damit gehört die Auswahl qualifizierter Mitarbeiter zu Ihren Aufgaben. Neben der Arbeitsagentur bieten sich Online-Stellenportale und Social-Media-Plattformen wie LinkedIn an, um qualifiziertes Personal anzusprechen. Das ist jedoch ein aufwendiger Prozess, der durch den Fachkräftemangel zusätzlich erschwert wird. Es kann sinnvoll sein, hier mit einer Personalvermittlung zusammenzuarbeiten.

6. Marketing und Patientengewinnung

Entwickeln Sie eine umfassende Marketingstrategie, um Ihre Praxis bekannt zu machen und Patienten anzuziehen. Nutzen Sie verschiedene Kanäle wie eine professionelle Website, Social-Media-Präsenz, lokale Werbung und Empfehlungsprogramme.

Darüber hinaus kann Ihnen Nellys Tool „Praxisbewertungen 5/5“ dabei helfen, schnell gute Arztbewertungen bei Google aufzubauen. Ihre Patienten bekommen nach der Behandlung eine Erinnerung zur Bewertung Ihrer Kieferorthopädie. Hat der Patient mindestens 4 oder 5 Sterne abgegeben, bekommt er eine automatisierte Einladung zur öffentlichen Google-Bewertung. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient Ihre Praxis positiv bewertet. Sie entscheiden selbst, ob eine öffentliche Rezension folgen soll.

Nach der Praxisgründung

Um auch nach der Praxisgründung Ihrer Kieferorthopädie dauerhaft hohe Standards beizubehalten, müssen Maßnahmen zur kontinuierlichen Qualitätssicherung ergriffen werden. Dazu gehören vor allem regelmäßige Fortbildungen für Sie selbst und Ihre medizinischen Fachangestellten.

Analysieren Sie außerdem routinemäßig Ihre Finanzen, die Patientenzufriedenheit und betriebliche Abläufe, um Schwachstellen zu identifizieren und Chancen für Verbesserungen zu nutzen. Seien Sie flexibel und bereit, Ihre Pläne anzupassen, um auf sich verändernde Patientenbedürfnisse und technologische Fortschritte zu reagieren. So können Sie sicherstellen, dass Ihre Praxis erfolgreich bleibt und sich weiterentwickelt.

Tipp: Nutzen Sie die digitale Anamnese, Dokumentation und Rechnungsabwicklung mit Nelly. Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich. Buchen Sie gerne einen Termin und überzeugen Sie sich selbst.

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