Datensicherheit

Unter die Lupe genommen – sicherer Transfer von Patientendaten

Der rasante Einzug der digitalen Welt in kieferorthopädische Praxen hat in den letzten Jahren richtig Fahrt aufgenommen. Die Praxisinhaber erzeugen tagtäglich immer größere Datenmengen, die digital verarbeitet werden müssen. Der Wunsch, dass Daten dort zur Verfügung stehen, wo sie gebraucht werden, rückt dadurch vollautomatisch in den Fokus. Die „schöne digitale Welt“ sollte also in der Lage sein, Röntgenbilder, Diagnosedokumente oder DVTs dort bereitzustellen, wo diese letztlich auch benötigt werden.

Jeder Praxisinhaber tauscht schon seit langer Zeit Daten mit seinen Kollegen und Überweisern aus. Einfache digital erstellte Röntgenbilder werden entweder ausgedruckt, auf einen USB-Stick kopiert oder auf CD gebrannt. Auch der Versand der medizinischen Daten über E-Mail ist weit verbreitet. All diese Verfahren weisen jedoch auch Nachteile auf.

Versand medizinischer Daten – was Sie beachten müssen

  • Schlechte Qualität im Printformat – Der Ausdruck von Röntgenbildern auf normalem Druckerpapier hat oft nicht die Qualität, die benötigt wird.
  • Inkompatibilitäten – Werden Daten auf CD gebrannt, kommt es neben den Kosten für CD-Rohlinge teils zu Inkompatibilitäten.
  • Unterschiedliche Computersysteme – Andere Praxen können Daten nicht lesen, weil z. B. andere Computersysteme benutzt werden.
  • Verschlüsselung der Daten – Das Mailen von medizinischen Daten ist mit Vorsicht einzusetzen, da hier der Gesetzgeber im BDSG eine Verschlüsselung der Daten fordert.
  • Größenbeschränkung beim Empfänger – Systeme, die Mails verschlüsseln sind zwar verfügbar und funktionieren recht gut, geraten jedoch schnell an ihre Grenzen, wenn z. B. 3-D-Datensätze versendet werden sollen. Die Datenmengen werden für den Versand über E-Mail zu groß. Der Empfänger erhält plötzlich E-Mails mit einem Anhang „winmal.dat“ oder die E-Mail kommt aufgrund von Größenbeschränkungen beim Empfänger nicht an.

Die Lösung – transfer.net – Sicherer, verschlüsselter Datenaustausch

Auf der letztjährigen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) wurde das Produkt transfer.net für das beschriebene Einsatzgebiet vorgestellt. Diese Software gewährleistet einen sicheren und verschlüsselten Datenaustausch mit einer Datenhaltung in Deutschland. Sehen wir uns dieses Produkt einmal etwas genauer an.

Gütesiegel Datenschutz

transfer.net basiert auf der Softwarelösung TeamDrive. TeamDrive in der Version 4 besitzt das Datenschutzgütesiegel des unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein. Es handelt sich bei transfer.net also um ein Produkt, welches die entsprechende Sicherheitsplattform bietet, um medizinische Daten auszutauschen. Das Besondere der Software ist dabei die Verschlüsselung der Daten, bevor diese den Praxiscomputer verlassen.
Stellen Sie sich vor, dass Sie sich mit einer anderen Praxis einen elektronischen Schlüssel teilen, mit dem Sie Ihre Daten zu- und wieder aufschließen können. Dies bedeutet also, dass nur derjenige die Daten lesen kann, der den passenden Schlüssel hierzu besitzt. Wenn dann auch noch die Daten in Deutschland gespeichert werden, stellt dies grundsätzlich eine hervorragende Plattform dar, um medizinische Daten auszutauschen.

transfer.net – super einfache Bedienung

  • Anschließend setzt sich ein Mitarbeiter mit Ihnen in Verbindung und registriert Sie mit Ihrer E-Mail-Adresse.
  • Die Installation erfolgt innerhalb weniger Minuten auf dem Personal Computer und kann auch von jedem Anwender selbst vorgenommen werden.
  • Der Anwender muss sich nach der Installation nur mit der E-Mail-Adresse und einem Passwort im Programm anmelden.
  • Es sind keine besonderen IT-Kenntnisse hierfür erforderlich.

Datenaustausch – schnell und mühelos

  • transfer.net nennt einen gemeinsamen Datenbereich, den sich zwei oder mehrere Anwender (Praxen) teilen, einen SPACE.
  • Wenn der Anwender also einen SPACE erstellt, kann danach ein anderer transfer.net Anwender in diesen SPACE eingeladen werden.
  • transfer.net benachrichtigt Sie automatisch über eine Einladung zum Datenaustausch.
  • Mit der Annahme der Einladung können dann sofort Daten zwischen den Praxen ausgetauscht werden. Besonders beeindruckend dabei ist, dass die Software auf dem Rechner, auf dem transfer.net installiert wurde, einfach nur einen Ordner erstellt, der den gleichen Namen hat wie der SPACE.

Ein Beispiel

Die KFO-Praxis Dr. Meier möchte mit der Zahnarzt-Praxis Dr. Müller Daten austauschen. Praxis Dr. Meier erstellt dafür einen SPACE mit dem Namen „Meier_Mueller“. Sowohl auf dem Computer der Praxis Dr. Meier, als auch auf dem Computer der Praxis Dr. Müller befindet sich dann auf der Festplatte automatisch ein Ordner mit dem Namen „Meier_Mueller“.

Space angelegt in transfer.net

Die Software wurde so konzipiert, dass egal welche Daten nun die eine oder andere Praxis in den Ordner kopiert, diese Daten auf beiden Computern verfügbar sind. Einfacher ist ein „sicherer Datenaustausch“ nicht zu realisieren. Würde man diesen gemeinsamen Austauschorder „Meier_Mueller“ auf einen Server legen, könnten so alle Computer eines Netzwerkes auf genau diese Daten zugreifen.

Es wurde bereits erwähnt, dass die Installation dieser Software ohne Probleme von jedermann durchgeführt werden kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Kosten, mit denen die Praxis zu rechnen hat. Der Hersteller hat zunächst eine „free Version“ der Software bereitgestellt. Also wäre die Nutzung erst einmal kostenlos. Diese free Version hat jedoch zwei wesentliche Einschränkungen: Es können nur zwei SPACES angelegt werden (d.h. Sie können mit maximal zwei weiteren Teilnehmern Daten austauschen). Und es steht ein maximaler Speicher von 1 GB zur Verfügung.

Da dieser Speicherplatz recht schnell erschöpft sein wird und der Anwender sicher mit mehr als zwei anderen Praxen Daten austauschen möchte, gelangt der Anwender recht schnell an die Grenzen.

In diesem Fall kann die „profi Version“ gebucht werden, die jedoch auf Anfrage an den Hersteller mit 10,00 € pro Monat berechnet wird. Hier stehen dann beliebig viele SPACES zur Verfügung, der Speicherplatz ist auf 5 GB beschränkt. Dies ist immerhin genug Platz für einige Hundert Röntgenbilder. Für diejenigen, die mehr Speicherplatz benötigen, kann beim Hersteller nachgebucht werden.

Diese Software eignet sich nicht nur zum Austausch medizinischer Daten, sondern könnte auch hervorragend benutzt werden, um Daten mit dem Steuerberater, Rechtsanwalt etc. auszutauschen. Auch für den privaten Bereich stellt sie für diejenigen, die ihre Daten mit anderen teilen möchten, eine sehr gute Lösung dar.

transfer.net hat das Potenzial, sich zum Standard im Ortho- bzw. Dentalbereich zu entwickeln. Aufgrund der einfachen Bedienung, der sehr hohen Sicherheit sowie des fairen Preises stellt die Software eine nutzerfreundliche Lösung dar, auf die der ein oder andere Anwender schon seit längerem gewartet hat.

Fazit

Die Sicherheit von Daten ist keine Frage ihrer Relevanz, sondern eine Bedingung verantwortungsvollen Handelns. transfer.net vertritt diesen Anspruch mit einer Lösung, die dafür sorgt, dass Daten dort bleiben, wo sie hingehören – beim Eigentümer. Informationen zu diesem Produkt finden Sie auf der Internetseite der Firma Computer konkret, www.computer-konkret.de.

Dieser Artikel erschien zuerst in KN Aktuell, Nr. 3 März 2015 und wurde für die Veröffentlichung auf praxis-upgrade.de leicht redigiert.

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